Ein Ort der Geborgenheit für Yutos Kinder und Familien
Yuto ist ein kleines Dorf mit rund 6.300 Einwohnern, in dem etwa 80 % der Menschen der indigenen Bevölkerung angehören. Die meisten Familien leben in großer Armut. Viele Väter müssen in andere Provinzen reisen, um Arbeit zu finden, und kehren oft erst nach vier bis sechs Monaten zurück. Die Mütter arbeiten als Tagelöhnerinnen in der Landwirtschaft oder als Hausangestellte – ein festes Einkommen ist selten und bleibt meist Angestellten im Gesundheits- und Bildungsbereich vorbehalten. In dieser schwierigen Lebenssituation leiden Kinder und Jugendliche besonders unter den Folgen sozialer Unsicherheit und fehlender Betreuung.
Neben der Kirche sollte bereits im Jahr 2001 ein kleines Gemeindezentrum entstehen – mit Speisesaal, Toiletten und einer Küche –, doch aufgrund fehlender Ressourcen blieb der Bau unvollendet. Im Laufe der Jahre wurde das verlassene Gebäude von jungen Drogensüchtigen eingenommen, die dort schliefen, Drogen konsumierten, aßen und den Hof unhygienisch nutzten. Die Schäden waren enorm, und der Ort entwickelte sich zu einem Symbol der Hoffnungslosigkeit. Erst durch das Engagement der Nachbarn gelang es, die Jugendlichen fernzuhalten und das Gelände wieder für die Gemeinschaft zu öffnen.
Heute wandelt sich dieser Ort von Grund auf und wird Schritt für Schritt zu einem Raum der Sicherheit, Fürsorge und Perspektive. Die von Feuchtigkeit und Schimmel befallenen Außenwände wurden gereinigt, Stuck und Moos entfernt und die Wände für ihre Rekonstruktion vorbereitet. Die Toiletten, die anfangs mit Müll gefüllt und kaum nutzbar waren, wurden gereinigt und teilweise umgebaut, sodass sie nun sogar mit dem Rollstuhl zugänglich sind. Der Speisesaal, der einst als Schlafplatz missbraucht wurde, musste aufgrund der schweren Schäden an Boden und Wänden umfassend saniert werden.
Auch die Ausstattung wächst langsam: Erste Küchen- und Essutensilien ermöglichen es, Mahlzeiten an Kinder und bedürftige Familien auszugeben. Ein neuer Herd wurde angeschafft, damit künftig direkt vor Ort gekocht werden kann, ohne die ohnehin stark belasteten Mütter bitten zu müssen, zusätzlich für alle zu kochen. Nach und nach füllt sich die gesamte Struktur wieder mit Leben.
Besonders wichtig ist, dass die Mütter nun einen sicheren, sauberen und würdevollen Ort haben, an dem sie sich aufhalten können. Viele von ihnen arbeiten hart, oft unter prekären Bedingungen, und haben nur begrenzte Möglichkeiten, ihre Kinder gut zu versorgen. Im neuen Zentrum können sie sich abwechseln, gemeinsam für ihre Kinder da sein, sich gegenseitig unterstützen und sich dabei einfach wohlfühlen. Es entsteht ein Ort der Gemeinschaft, der Entlastung und des gegenseitigen Rückhalts.
Derzeit werden rund 65 Kinder betreut, doch der tatsächliche Bedarf liegt bei etwa 200. Die Kinder, die hierherkommen, sind zwischen vier Monaten und dem Vorschulalter. Jede Betreuerin – meist selbst Mutter – übernimmt bis zu zehn Kinder. Das Zentrum ist damit eine dringend benötigte Unterstützung für Familien, die nicht wissen, wie sie arbeiten und gleichzeitig ihre Kinder versorgen sollen. Die lokale Diözese hat zudem ein Suppenküchenprojekt ins Leben gerufen, dem jedoch bisher die geeigneten Räume fehlen. Mit der Fertigstellung dieser Einrichtung könnte dieses wichtige Projekt endlich umgesetzt werden.
Um all dies wahr werden zu lassen, müssen die Arbeiten am Gebäude vollendet und die letzten fehlenden Elemente ergänzt werden. Mit einem Baumeister, zwei Helfern und dem vorhandenen Material könnten die Renovierungsarbeiten in zehn bis zwölf Wochen abgeschlossen sein. Die Fertigstellung bedeutet nicht nur bauliche Verbesserung – sie schafft einen Ort, an dem Kinder eine ausgewogene Ernährung erhalten, an dem Mütter durchatmen und sich gegenseitig unterstützen können und an dem Familien die Gewissheit haben, nicht allein zu sein.







